Um einen Kleinkredit aufzunehmen, müssen viele Verbraucher heute nicht mehr unbedingt direkt zu einer Bank gehen oder sich im Internet nach einem günstigen Anbieter umsehen. In vielen Handelseinrichtungen wie zum Beispiel bei Saturn, bei Media Markt oder in Einrichtungshäusern wird direkt vor Ort Kredit angeboten, um so die Waren zu finanzieren. Dabei arbeiten die Handelseinrichtungen mit Banken zusammen, die sich auf die Vergabe solcher Kleinkredite spezialisiert haben. Für den Verbraucher hat das den Vorteil, dass er direkt im Zusammenhang mit dem Kauf der Ware einen Kredit aufnehmen kann und die Ware dann als bezahlt gilt. Das Abwicklungsverfahren dieser Kreditanfragen ist denkbar einfach. Wer zum Beispiel ein Laptop mit einem Kleinkredit finanziert, kann den Laptop gleich mitnehmen, wenn der Kredit bewilligt wurde. Neben der Schnelligkeit, mit der diese Kleinkredite bewilligt werden, haben Verbraucher noch weitere Vorteile, weil einerseits die Zinsen bei diesen Kreditangeboten in der Regel sehr niedrig und andererseits die Chancen auf eine Genehmigung größer sind.
Warum Kleinkredite im Handel leichter zu bekommen sind
Die Kleinkredite direkt im Handel dienen in erster Linie der Absatzfinanzierung. In vielen Fällen subventionieren die Händler dabei auch noch den niedrigen Zinssatz. Die Kreditvergaberichtlinien der Banken sind nicht so streng, weil hier als Sicherheit die auf Kredit gekaufte Ware steht, die erst nach vollständiger Bezahlung in das Eigentum des Kunden übergeht. Das heißt, hier ist die Sicherheit nicht nur das Einkommen des Kreditnehmers, sondern auch die auf Kredit gekaufte Ware. Kommt ein Kreditnehmer seinen Ratenverpflichtungen nicht nach, steht ganz schnell ein Inkassomitarbeiter vor der Tür und holt den Laptop oder den Fernseher wieder ab.
Kleinkredite im Handel verleiten zum Kauf
Nicht selten ist es so, dass Verbraucher ohne direkte Kaufabsichten durch ein Möbelhaus oder einen Elektronikfachmarkt schlendern, einfach um sich umzusehen, was es gibt und sich inspirieren zu lassen. Die günstigen Kreditangebote, die meistens auch ziemlich aggressiv beworben werden, verleiten Verbraucher dazu, sich Sachen anzuschaffen und Einkäufe zu tätigen, die so nicht geplant waren. Da diese Kredite auch leicht zu bekommen sind, kommt es schnell vor, dass Verbraucher plötzlich zwei oder drei Kleinkredite parallel zu bedienen haben, weil sie immer wieder eine Kaufentscheidung getroffen haben, die mit einem Kleinkredit finanziert wurde. Da kann sich die zu bedienende Kreditsumme auch ganz schnell in einen relativ großen Betrag wandeln, der die finanziellen Verhältnisse sprengt. Darüber hinaus besteht natürlich die Gefahr, dass durch finanzielle Veränderungen der persönlichen Verhältnisse ganz schnell eine Situation entsteht, in der ein Kreditnehmer nicht mehr in der Lage ist, die Raten für alle Kredite vereinbarungsgemäß zu bezahlen.
Unser Tipp
Die Kreditangebote im Handel sind praktisch und meistens auch sehr günstige, sodass vom Grundsatz nichts dagegen spricht, im Handel einen Kleinkredit aufzunehmen. Aber Verbraucher sollten es sich zur Regel machen, dass sie niemals ungeplant und überstürzt einen Kredit aufnehmen, um damit Waren zu finanzieren. Wenn plötzlich der Wunsch nach Konsumgütern geweckt wird, weil sie sich leicht finanzieren lassen, sollte man mindestens eine Nacht oder noch besser zwei oder drei Tage darüber schlafen und erst nach reiflicher Überlegung den Kleinkredit aufnehmen. So kann man sich als Verbraucher selbst vor Überschuldung schützen und mancher Wunsch lässt sich auch hintenanstellen oder die Anschaffung ist nicht so wichtig, dass man sich dafür verschulden muss.
