Selbstverständlich haben Auszubildende Wünsche und Träume, wie jeder andere Berufstätige auch. Der Kredit in der Ausbildung scheint auf den ersten Blick eine unausweichliche Konsequenz zu sein. Die erste kleine Wohnung soll vielleicht eingerichtet werden. Der Führerschein und auch ein Auto sind ebenfalls weit oben auf der Wunschliste.
Kredit in der Ausbildung – die Bedenken.
Der Kredit in der Ausbildung könnte als ein weiterer Schritt in die “Welt der Erwachsenen” zu sehen sein. Wahrscheinlich ließen sich viele Jugendpsychologen finden, die genau diese These unterschreiben. Allerdings bliebe die Liste wahrscheinlich leer, wenn es gleichzeitig darum ginge, für dieses Geld auch zu bürgen. Jedem Erwachsenen, dessen Schufa-Auskunft wirklich einwandfrei ist, der hat eines gelernt: Schulden machen ist leicht, sie zurückzuzahlen – hart und dornig. Ohne ein gesichertes Einkommen in ausreichendem Maß ist jede Verschuldung grundsätzlich zu vermeiden.
Was ist ein ausreichendes Maß, um Schulden zurückzuzahlen?
Um es einfach auszudrücken, es ist die Summe, die bequem bereits seit Beginn der Ausbildung jeden Monat gespart wurde. Nur Geld, was man nachweislich über einen langen Zeitraum nie verbraucht hat, das steht auch für die Ratenzahlung zur Verfügung. Wer an dieser Stelle nicht mit einem Lächeln auf sein Sparbuch sehen kann, der sollte nicht über Kredit nachdenken. Die Summe auf dem Sparbuch sollte recht beeindruckend sein. Die Höhe ein Mehrfaches des Ausbildungseinkommens repräsentieren und selbst verdient sein.
Der Maßstab der Kreditinstitute ist nicht so leicht zu erfüllen, wie das gefüllte Sparbuch. Bewertet wird die Höhe des Einkommens. Es muss oberhalb der Pfändungsfreigrenzen liegen. Für einen Single ohne Kinder ist die Summe etwa 1000,- Euro netto im Monat. Allerdings lehnen die meisten Banken einen Kredit außerhalb eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses trotzdem ab. Dies gilt vor allem, wenn die Laufzeit des Kreditvertrages über den Arbeits- oder Ausbildungsvertrag hinausgeht. Die maximale Ratenhöhe bemisst sich an der Summe, die oberhalb der Pfändungsgrenze verfügbar ist. Wer diese Voraussetzungen alle erfüllt, der hat auch eine gute Chance auf Kredit.
Möglichkeiten zum Kredit, auch bei geringerem Einkommen.
Die Bonitätsanforderungen an einen Kredit können mit den normalen Einnahmen in der Ausbildung meistens nicht so einfach erfüllt werden. Ein eigenständiger Weg aus der Kreditklemme ist ein zusätzlicher Nebenjob. Gezählt wird hierbei allerdings nicht eine beliebige Gelegenheitsarbeit, sondern nur laufende und gesicherte Einnahmen. Ein echter Nebenverdienst mit Arbeitsvertrag ist optimal um den Nachweis zu erbringen.
Eine weitere Alternative um den Kredit in der Ausbildung bewilligt zu bekommen ist der Eintritt eines solventen Bürgen. Mit seinem Einkommen bürgt er für den Fall der Rückzahlungsprobleme. Grundsätzlich dürfen alle deutschen Bankinstitute nur Gelder verleihen, wenn ein Höchstmaß an Rückzahlungssicherheit gegeben ist. Ist diese Voraussetzung erfüllt, dann stehen praktisch alle Wege offen um einen Kredit zu beantragen und auch bewilligt zu bekommen. Die besten Zinssätze bieten in aller Regel die Direktbanken im Internet.
Schlussbemerkung und Mahnung.
Wer in der Ausbildung ist, der sollte sein Leben als Übergang zum Erwachsensein sehen und auch genießen. Der Kredit in der Ausbildung schränkt diese jugendliche Freiheit ein und sollte daher die Ausnahme bleiben.
