In der letzten Zeit werben Banken verstärkt damit, dass sie Kredit ohne Bearbeitungsgebühren vergeben. Dabei ist das eigentlich kein besonderer Vorteil, denn laut aktueller Rechtsprechung dürfen Bearbeitungsgebühren bei der Kreditvergabe gar nicht erhoben werden. Das heißt, die Banken stellen hier etwas in den Vordergrund, was eigentlich das Normalste von der Welt ist und haben damit auch Erfolg, auch wenn der Kredit ohne Bearbeitungsgebühren nicht zwangsläufig der Günstigere ist, denn es kommt bei einem Vergleich auf die Höhe des effektiven Jahreszinses an.
Der effektive Jahreszins ist die ausschlaggebende Größe für die Höhe der Kreditkosten. Er wird in Prozent angegeben und macht so unterschiedliche Anbieter vergleichbar. Im effektiven Jahreszins sind die Bearbeitungsgebühren, die in der Regel zwischen einem und drei Prozent betragen, enthalten. Das heißt, ein Kredit mit 8,90 Prozent Zinsen, der mit Bearbeitungsgebühren ist, ist am Ende günstiger als ein Kredit mit 9,9o Prozent Zinsen ohne Bearbeitungsgebühren. Das leuchtet ein. Sind die Zinsen gleich hoch, dann sollte der Verbraucher den Kredit ohne Bearbeitungsgebühren auswählen, weil die Bearbeitungsgebühren eine einmal erhobene Größe darstellen, die bei vorzeitiger Ablösung nicht erstattet werden. Sobald ein Kredit zu laufen beginnt, sind die Bearbeitungsgebühren auf immer verloren.
Die Bearbeitungsgebühren werden nicht erstattet
Ein Kredit ohne Bearbeitungsgebühren ist bei gleich hohem effektiven Jahreszins deswegen die bessere Wahl, weil Bearbeitungsgebühren bei vorzeitiger Ablösung des Kredites nicht an den Kreditnehmer erstattet werden. Während die nicht in Anspruch genommenen Zinsen zurückgerechnet werden. Mit anderen Worten heißt das, dass die Bearbeitungsgebühren sobald sie entrichtet wurden, auch verloren sind. Auch wenn es nur um einen Kleinkredit geht, ist das Geld, was man nicht verschenken muss.
Beim Kreditvergleich auf Kreditangebote ohne Bearbeitungsgebühren achten
Kreditsuchenden ist deswegen zu empfehlen, dass sie bei einem Kreditvergleich ganz gezielt nach solchen Angeboten gucken, die ohne Bearbeitungsgebühr sind. Das ist nur dann nicht sinnvoll, wenn der Effektivzins bei einem Kreditangebot ohne Bearbeitungsgebühren deutlich über einem anderen Angebot liegt, das allerdings mit Bearbeitungsgebühren ist.
In den zwei Jahren sind mehrere Banken bereits übergegangen, auf die Bearbeitungsgebühr zu verzichten und dadurch die Kredite für die potenziellen Kunden noch attraktiver zu machen. Bearbeitungsgebühren sind immerhin noch aus der Zeit, in der die Bearbeitung einer Kreditanfrage manuell erfolgte und der Bank auch ein entsprechend hoher Aufwand entstand. Mittlerweile gibt es aber auch Banken, die verzichten zwar auf Bearbeitungsgebühren, ändern aber den Effektivzins nicht, sodass die Verbraucher dann zumindest einen Vorteil haben, wenn sie ihren Kredit vorzeitig ablösen wollen.
Kreditangebote miteinander vergleichen
Inzwischen nutzen viele Verbraucher die kostenlosen Kreditvergleichsportale im Internet, die es ihnen ermöglichen die verschiedenen Angebote der Banken auf einen Blick einem Vergleich zu unterziehen, ohne dabei die Homepage jeder einzelnen Bank besuchen zu müssen. Noch wird die Mehrzahl der Kredite mit bonitätsabhängigen Zinsen beworben, sodass Verbrauchern nichts anderes übrig bleibt, als sich ein persönliches Angebot erstellen zu lassen, wenn sie erfahren wollen, wie hoch die Zinsen tatsächlich sind. Wenn Kreditangebote ohne Bearbeitungsgebühren genutzt werden, sollte man sich etwa drei Angebote bei verschiedenen Anbietern erstellen lassen und die dann erneut miteinander vergleichen. Wer in den Kreditvergleich etwas Zeit investiert und sorgfältig recherchiert, kann auch beim Kreditaufnehmen Geld sparen.
